Tätigkeitsbereiche

Selbstdarstellung

Die Islamische Föderation in Wien (IFW) ist eine Zivilorganisation, welche seit über 40 Jahren das soziokulturelle Leben der muslimischen BürgerInnen in Österreich fördert. Mit ihren 10.800 aktiven Mitgliedern in Wien und Umgebung setzt sich die IFW für ein besseres gesellschaftliches Zusammenleben unter Mitmenschen sowie die Förderung der Jugendlichen mit Migrationshintergrund ein. Darüber hinaus vertritt die IFW ihre Mitglieder in gesellschaftlichen, sozialen und politischen Angelegenheiten und setzt sich für die Sicherung ihrer Grundrechte ein.

Neben der Pflege der Lehre und der allseitigen Erfüllung der durch dieses Bekenntnis gesetzten Aufgaben, hat die IFW das Ziel der Vermittlung und Pflege des islamischen Glaubens, seiner Verwirklichung in allen sozialen Bezügen. Die Hauptquellen des Islamverständnisses der IFW sind der Koran und die Sunna. Der Islam ist eine Religion, die viel mehr ist als die Abhaltung von Gottesdiensten in der Moschee. Sie erinnert die Gläubigen an ihre Verantwortung für ethische Werte in allen gesellschaftlichen und individuellen Lebensbereichen. Den Islam zu leben bedeutet für die IFW, unabhängig von geographischen Grenzen und traditionellen Kulturräumen, das Leben in allen Belangen an den Maßstäben des Korans und der Sunna des Propheten auszurichten. Unterschiedliche Formen der religiösen Praxis, denen die Quellen islamischer Rechtsfindung, d. h. Koran, Sunna, Konsens (Idschmâ) und Analogieschluss (Kiyâs) zugrundeliegen, sind für die IFW eine Bereicherung des religiösen und gesellschaftlichen Lebens.

Die Mitglieder der IFW sind in Österreich beheimatet, pflegen jedoch ihre Beziehungen zu ihren Herkunftsländern, sie betrachten sich somit als fester und dauerhafter Teil der hiesigen Gesellschaft. Insofern ist es ureigenes Interesse der IFW, sich für gesellschaftliche Harmonie und Wohlfahrt einzusetzen. Als Teil der weltweiten islamischen Gemeinschaft (Umma) ist es zudem Aufgabe der IFW, die Probleme der Muslime weltweit aufmerksam zu beobachten und zu ihrer Lösung beizutragen.

In ihren gesellschaftlichen Beziehungen legt die IFW ihr Augenmerk auf die Gemeinsamkeiten, nicht auf die Unterschiede. Neben den Geboten des Islam die auf individueller Ebene erfüllt werden, gibt es angefangen von den gemeinsamen Gottesdiensten, wie dem Freitagsgebet oder den gemeinsamen rituellen Gebeten bis hin zur Pilgerreise viele Aspekte des muslimischen Lebens, die in der Gemeinschaft verwirklicht werden. Im Einklang mit den Worten des Propheten „Wetteifert im Guten und in der Gottgefälligkeit“ oder „Erleichtert, erschwert nicht“, tritt die IFW für universelle Werte und gegenseitige Solidarität ein. Der Schutz von und die Hilfe für Menschen in Not kann aus islamischer Sicht nur gemeinschaftlich erfüllt werden. Österreichweit unterstützt die IFW deshalb in Zusammenarbeit mit staatlichen Institutionen und zivilgesellschaftlichen Organisationen den Kampf gegen Ungerechtigkeiten. Sie setzt sich für Lösungen wirtschaftlicher, politischer und sozialer Probleme ein, um elementare Tugenden wie das Gute und die Solidarität zwischen den Menschen zu fördern.

Sich dem entgegenzusetzen ist Ansporn für Tausende Muslime in ganz Österreich, sich als Gemeinschaft unter dem Dach der IFW zusammenzuschließen.

Organisationsstruktur

Der vom Vorsitzenden geleitete Vorstand ist das höchste Entscheidungs- und Führungsgremium der IFW. Es besteht aus den Leitern der Abteilungen Public Relations, Gemeindeentwicklung, Irschad-Abteilung (Seelsorge), Bildung, Soziale Dienste, Frauen, Jugend und Frauenjugend sowie den Beratern des Vorsitzenden. Des Weiteren sind im Vorstand die Leiter der Abteilungen für Soziale Dienste, für Hadsch- und Umra-Reisen, der Leiter der Aufsichtskommission, die Leiter der Buchhaltung, der Personal- und technischen Verwaltungsabteilung sowie der Studentenabteilung vertreten.

Jede IFW-Abteilung hat unterschiedliche Arbeitsfelder und Zielgruppen, nach denen sie ihre Dienste in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Unterabteilungen ausrichtet.
Die 22 Moscheegemeinden der IFW stellen die kleinste funktionale Einheit dar. Hier werden unter anderem die täglichen Gebete verrichtet und religiöser Unterricht erteilt. Aufgrund der räumlichen Nähe zu den Mitgliedern können hier zudem bedarfsgerechte Angebote für die Zielgruppen der Frauen-, Jugend- und Frauenjugendorganisation in den Bereichen Bildungs- und Sozialarbeit unterbreitet werden.

Abteilungen

Jede IFW-Abteilung hat unterschiedliche Arbeitsfelder und Zielgruppen, nach denen sie ihre Dienste in Zusammenarbeit mit den jeweiligen Unterabteilungen ausrichtet.

Das Public-Relations-Abteilung ist zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit, die institutionellen Beziehungen sowie das politische und rechtliche Referat. Weiters liegen dessen Schwerpunkte im interreligiösen Dialog, Vermittlung vom Politischen Know-How und der Integration in der Gesellschaft. Die gesetzten Kernpunkte dieser PR-Arbeit werden durch Abhaltung von verschiedenen Weiterbildungsseminaren, Konferenzen, Paneele, Symposien aber auch durch Kultur-Festivals gestützt. Es gilt eine Art Brücke zwischen verschiedenen Kulturen zu bauen, wodurch die interkulturelle Kommunikation in verschiedenen Bereichen, wie Literatur, Kunst, Musik, Geschichte und Sozialwissenschaften gefördert wird.

Zu den zentralen Aufgaben der Gemeindeentwicklung zählt die Gründung und Betreuung von Moscheegemeinden, die vereinsrechtliche Unterstützung, sowie die Organisation der Gemeindearbeit. Sie beaufsichtigt die Gemeindearbeit und sorgt bei organisatorischen Problemen für Abhilfe. Bei der Gründung von Gemeinden kümmert sie sich um die Gestaltung der Satzung und um steuerrechtliche Aspekte der Gemeindearbeit. Weiters ist die Gemeindeentwicklung für die statistische Erfassung von Moscheegemeinden bzw. weiteren Einrichtungen verantwortlich.

Die Irschad-Abteilung (religiöse Wegweisung / Seelsorge) koordiniert die religiöse Betreuung, vermittelt die Lehre und verantwortet die Imame. Sie ist bemüht, Menschen bei der Erfahrung der Gottesnähe zu helfen, durch Sinnsetzungen, Erklärungen und Deutungen Halt im diesseitigen Leben zu geben, sowie sie bei der Praktizierung der Gottesdienste zu unterstützen, kurz eine „Fiqh des alltäglichen Lebens“ zu gestalten. Das besondere Augenmerk gilt naturgemäß der Ausbildung, Fortbildung und Beaufsichtigung der Imame der Gemeinschaft.

Die Bildungsabteilung ist für die Entwicklung der religiösen Unterweisung sowie Nachhilfe- und Fortbildungskurse zuständig. Im Bewusstsein, dass eine gute Bildung der Schlüssel zu einer erfolgreichen Integration ist, legt unsere Gemeinschaft in jeder Hinsicht Wert auf eine gute Bildung und Ausbildung der Kinder, die diesen, sowohl den Weg in eine erfolgreiche berufliche Laufbahn ebnet, als auch ihnen bei der Verwirklichung einer eigenständigen islamischen Identität hilft. Von besonderer Bedeutung sind im Bildungsbereich vor allem die religiöse Bildung, das Erlernen der deutschen Sprache, die schulische und berufliche Bildung und ganz besonders die Erteilung von Hausaufgabenhilfe, sowie der Ausbau der Beziehungen zwischen Elternhaus und Schule.

Die Aufgabe unserer Abteilung für Soziale Dienste besteht nun darin, eine Brücke zwischen denen aus Sicht des Islams Reichen und den Bedürftigen dieser Welt herzustellen. Dabei lässt sich die Österreichische Islamische Föderation von dem Koranischen Prinzip „Wer sich für etwas Gutes einsetzt, erhält einen Anteil am Segen dafür, und wer sich für etwas Böses einsetzt, dem fällt die Verantwortung dafür zu; und Allah ist immer über alles wachend“ [4:85] leiten. Unabhängig davon, welchem Volk und welcher Religion die Notleidenden angehören und wo sie leben, werden diesen die Spenden und Hilfen der hier lebenden Muslime überbracht.