Drei Notschlafstellen in Simmering sind für Flüchtlinge eingerichtet. Die bz war vor Ort.
„Nach drei Wochen im Dauereinsatz mussten wir die Notschlafstelle wieder ,beziehbar‘ machen“, begrüßt Ibrahim vor der Simmeringer Hauptstraße 346. In der Halle der Islamischen Föderation schlafen täglich bis zu 500 Flüchtlinge.
Neben Betten bekommen sie auch Speis und Trank, Spielzeug und eine Luftburg für die zahlreichen Kinder und die Möglichkeit zum Duschen. Die Frauen haben ihren eigenen Rückzugsbereich, damit die nötige Intimsphäre auch in dieser schweren Zeit gewahrt bleiben kann.
Spielzeug und Hygiene-Artikel
Die Betten wurden vom Roten Kreuz zur Verfügung gestellt. Und private Helfer kommen vorbei, um Lebensmittel, Spielzeug und Hygieneartikel zu bringen. „Was gerade am nötigsten gebraucht wird, das steht auf unserer Facebook-Seite„, so Ibrahim.
Wie viele Gäste und wann diese kommen, das wird vom Innenminsiterium festgelegt. Je nach der Zuweisung richtet sich dann der Bedarf, erklärt der ehrenamtliche Helfer.
Furcht für kälterer Jahreszeit
„Die Essensausteilung gibt es am Freigelände“, fürchtet Ibrahim die kältere Jahreszeit. Heizstrahler und ähnliche Heizgeräte wären da sehr hilfreich.
Volkshilfe in Kaiserebersdorf
In Kaiserebersdorf hat Mitte September in zwei leeren Hallen ein Flüchtlingsnotquartier errichetet. Rund 120 Menschen sind hier untergebracht, können hier Asyl beantragen oder auf ihre Weiterreise warten.
Fotos sind auch hier unerwünscht. Die Angst vor der Reaktion steckt allen in den Knochen.
Hilfsbereitschaft in der Nachbarschaft
Denn trotz einiger Schmieraktionen gegenüber der Schlafstelle scheint die Hilfsbereitschaft der Simmeringer sehr groß zu sein. Nicht nur die Helfer der Pfarre Kaiserebersdorf, auch die Nachbarn bieten regelmäßig ihre Unterstützung an.
„Zurzeit sind Kleinderspenden, Schuhe und Hygienearktikel gefragt“, weiß Eveline Rome von der Volkshilfe. Die Abgabe erbittet sie in der Modecenterstraßen 10.
Dritte Notschlafstelle in Simmering
Inzwischen wurde eine dritte Notschlafstelle in Simmering in Betrieb genommen: Rund 400 Menschen finden eine notdürftige Unterkunft in der Halle neben der Gärtnerei Starkl. Hilfe wird überall gerne angenommen.
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