„Korrekte Berichterstattung“ ringt ums überleben!

Bedauerlicherweise gehört es schon zum Alltag, dass Medien nicht mehr über die Fakten berichten, sonder immer mehr die Linie der Sensationslust der Leser befolgen.

Eine Berichterstattung muss auf feste Fakten beruhen, sie muss auf ihre Echtheit überprüft werden können und nicht auf irgendwelche, weit her geholte „Action“ Texte, die im Web herum kursieren. Der Leser muss dem Artikel vertrauen können, ohne jegliche Hintergedanken zu haben, ob der Inhalt der Realität entspricht oder doch nach den Regeln „wie erhöht man die Auflagen?“ entstanden ist.

Spät aber doch möchte wir dem Standard – Gudrun Harrer – für die „Richtigstellung“ beglückwünschen, wobei ein Medium dieser Größe bei der Erstellung ihrer Artikel sich immer der Quelle bedienen sollte.

TV-Scheich Qaradawi kritisiert Muslime, nicht die Christen

27. Dezember 2009, 17:11

Keine Forderung auf Einschränkung von Christen im Orient oder gar Hetze gegen Christen

Doha – Um Berichte über die Weihnachts-Schelte des berühmten islamischen Fernsehpredigers Yussuf Qaradawi ist eine Kontroverse entstanden. Spiegel Online hatte gemeldet, dass Qaradawi nicht nur Muslime kritisiere, die sich mit Christbäumen umgäben, sondern dass er auch Christen in der islamischen Welt Weihnachtsfeiern verbieten wolle. Die Meldung wurde von vielen Medien, darunter dem Standard, übernommen.

In einem Youtube-Video einer Qaradawi-Predigt ist allerdings davon keine Rede. Der Prediger kritisiert darin die Geschäftsleute am Golf, die aus kommerziellen Gründen christliche Weihnachtsdekorationen ausstellten und ihren Ländern den islamischen Charakter nähmen. Qaradawi verweist sehr wohl darauf, dass Muslime in Europa eingeschränkt seien: Eine ausdrückliche Forderung auf eine Einschränkung von Christen im Orient oder gar eine Hetze gegen Christen ist jedoch nicht zu hören, ebenso wenig der im Spiegel erwähnte Bann gegen Kreuze und Glocken. Allerdings ist im Artikel auch von einer „Fatwa“ die Rede, wo das alles stehen soll. (guha/DER STANDARD, Printausgabe, 28.12.2009)