Islamische Föderation in Wien empfängt seine Gäste zum Iftar

Die Islamische Föderation in Wien empfing am Freitag seine Gäste zum alljährlichen Iftar (Fastenbrechen).
Der vierte und zugleich der letzte Freitag des Fastenmonats Ramadan war ein Abend des Zusammenkommens für zahlreiche Gäste, unter anderem auch Politiker, Botschafter, Generalkonsulate, Vorsitzende und Vertreter zahlreicher Institute, Gemeinschaften und NGOs, sowie Wissenschaftler und Künstler bereicherten den Abend mit ihrer Teilnahme.

Der Abend begann mit einer erfreulichen Kundgabe des Bundesministers Rudolf Hundstorfer, in dem er über das Verbot des Onlinespiels der FPÖ und die einstweilige Verfügung beim Straflandesgericht Graz berichtete (Online Spiel der FPÖ, welches sich auf Verhetzung und Herabwürdigung religiöser Lehren konzentriert. Anm.).

Weitere Ansprachen kamen von der Stadträtin Isabella Leeb und vom Bezirksvorsteher Gerhard Zatlokal, welche immer wieder die Wichtigkeit der Kommunikation betonten und auf die erfolgreiche Zusammenarbeit in Wien hinwiesen.

Der Botschafter der Republik Türkei Kadri Ecvet Tezcan bedankte sich für dieses umfangreiche festliche Zusammenkommen, gratulierte zu den bevorstehenden Festtagen und bekräftigte immer wieder das der Islam die Religion der Friedens und der Liebe sei.

Als Gastgeber übernahm Muhammed Turhan, Vorsitzender der Islamischen Föderation in Wien, das Wort zum Schluss, begrüßte seine Gäste, betonte die Spiritualität des Monat Ramadan und sprach aktuelle Themen, wie die einfallsreichen Wahlkampagnen, an!

Die Rede von Muhammed Turhan anlässlich des Iftar am 3.9.2010:

„Im Namen der Islamischen Föderation In Wien, ist es mir eine große Freude sie alle hier bei unserem alljährlichen Fastenbrechen begrüßen zu dürfen!

Meine sehr verehrten Gäste, zu Beginn des Abends möchte ich den Bundesminister, Rudolf Hundstorfer, die Excellenzen verschiedener Regierungen, Vertretungen verschiedener Parteien und Behörden, aber auch alle anderen Gäste herzlichst begrüßen und danke ihnen allen, das sie unserer Einladung nachgekommen sind und heiße sie herzlich willkommen!

Weiters möchte ich zum Monat Ramadan gratulieren, dessen Kennzeichen die Barmherzigkeit, Vergebung und Güte sind. Möge dieser Monat Ramadan Wohl und Frieden über die Menschheit bringen. Der Monat Ramadan ist die Zeit der seelischen und geistigen Reinigung, die Stärkung der Selbstdisziplin und die Weiterentwicklung der Gottesfürchtigkeit .Das Fasten fördert die Anerkennung und die Dankbarkeit gegenüber Gott. Der Monat Ramadan stärkt die Selbstbeherrschung, in dem es uns lehrt die Bedürfnisse und Begierden zu beherrschen, anstatt von diesen versklavt zu werden
Der Monat Ramazan ist der Monat der Nachsicht, des Respekts und der Liebe.

Prophet Muhammed sagte: „Das Fasten ist ein Schutz. So soll der Fastende keine unzüchtigen Reden führen und sich nicht töricht verhalten; und wenn jemand ihn beschimpft, soll er sagen: ‘Ich faste!’„

Ja, den Monat Ramadan und die Liebe sprachen wir an! Unsere Liebe die wir im Herzen bewahren ist so endlos, dass sie die ganze Menschheit umarmt und jeden ein Teil dieser Umarmung werden lässt. Unsere Lebensauffassung basiert auf Geschwisterlichkeit, egal welcher Religion jemand angehört, denn unsere Wurzeln haben wir von Propheten Adam (fsmi). Unsere Perspektive lautet: „Wir lieben die Schöpfung, weil wir den Schöpfer lieben.“ Unser Vorbild für die Menschenliebe ist Prophet Muhammed (fsmi), ein Vorbild der immer die bösen Taten mit guten Taten erwiderte und niemals Rache nahm! Wenn wir aber in die Gegenwart kommen, nach Österreich– welches ein Teil der EU ist, ein Land wo in Respekt und Multikulturalität gelebt wird, dann entdecken wir Hetzer und Unruhestifter, die das friedliche Zusammenleben stören wollen, indem sie die Menschen mit Hassgefühlen vergiften und die gelebte Demokratie und dessen Grundprinzipien einfach niedertreten!

– Heuer sind wieder Wahlen angesagt, wo bedauerlicherweise manche politische Parteien sich zur Gewohnheit gemacht haben mit populistischen Methoden auf Stimmenjagd zu gehen! Die Verbreitung von Lügen über den Islam und die Muslime, also wo eine Hetze zwischen Teilen einer Gesellschaft beabsichtigt wird, ist in keinster Weise zu akzeptieren.
– Minarette und Moscheen werden als Vorwand genutzt um politische Ziele zu verwirklichen. Sollen diese Kräfte durch unsere Gegenkräfte im Sand versiegen.
– Weitere groteske Wahlsprüche behaupten, dass der Islam gegen Wissenschaft, Bildung und Entwicklung sei! Diese Fiktionen, können wir mit authentischen Fakten falsifizieren und auf die erste Offenbarung hinweisen, wo in den ersten fünf Versen, sechs mal die Wichtigkeit der Wissenschaft und der Bildung betont wird!

Wir als österreichische Musliminnen und Muslime haben unser Wort gegeben: Egal wer kommt um etwas zu zerbrechen, wir werden es wieder zusammenfügen! Egal wer kommt um etwas zu zerstören, wir werden es wieder herrichten! Egal wer kommt um Unruhe zu stiften, wir werden beruhigen!

Möge unsere 15 Millionen Geschwister in Pakistan, die durch die Flutkatastophe alles an Hab und Gut verloren haben, aber auch die Geschwister in Palästina, Irak, Afghanistan und überall sonst auf der Welt die schweren Zeiten überstehen. Prüfungen bestehen. Und möge Gerechtigkeit und Frieden über diese Welt kommen.

Abschließend danke ich nochmals für ihr Kommen und beglückwünsche jetzt schon das Fest des Friedens!“