Erneut haben Tausende in Wien gegen die blutig verlaufene israelische Militäraktion gegen die Gaza-Hilfsflotte vom Montag demonstriert. Anhänger der mittlerweile 127 Organisationen umfassenden pro-palästinensischen Solidaritätsplattform marschierten am Freitag in Wien vom Treffpunkt bei der Oper zum Ballhausplatz, wo vor dem Bundeskanzleramt die Abschlusskundgebung abgehalten wurde.
Laut Auskunft eines Polizisten vor Ort ist der Demonstrationszug über den Ring friedlich verlaufen. Der Wiener SPÖ-Gemeinderat Omar Al-Rawi bezeichnete den Gazastreifen als „Freiluftgefängnis“, in dem „1,5 Millionen Menschen eingesperrt sind“. Die bisher umgekommenen palästinensischen Opfer des Nahost-Konfliktes seien aber „nicht umsonst gestorben“. „Wir werden euren Weg weiterführen“, so Al-Rawi.
Der israelische Angriff auf die Gaza-Flotte in internationalen Gewässern sei ein „Akt der Piraterie und Kidnapping“. Weiters habe die israelische Armee auf einem Schiff unter türkischer Flagge „nichts verloren“. Al-Rawi forderte die israelische Regierung auf, das gesamte Videomaterial des Angriffs freizugeben, um den Vorfall aufklären zu können.
Zwischen und während der in deutscher, türkischer und arabischer Sprache abgehaltenen Redebeiträge skandierten die Demonstranten immer wieder „Israel Terrorist“, „Kindermörder Israel“ sowie „Lasst Gaza leben, lasst Gaza frei“. Auf Schildern war u.a. zu lesen: „Stoppt die Besatzung“, „Piratenüberfall auf humanitäre Hilfe“, „Free Gaza“ sowie „Stoppt Israel. Freiheit für Palästina“.
Die Demonstranten schwenkten türkische und palästinensische Fahnen. Laut Angaben eines Polizisten vor Ort beteiligten sich an dem Demonstrationszug rund 10.000 Personen, an der Kundgebung ungefähr 5.000. Die Veranstalter schätzten die gesamte Teilnehmerzahl auf 12.000 bis 15.000.